Happy New Bike Day… Diesen Satz liest du häufig in den sozialen Medien. Sei es Facebook, Instagram oder was auch immer. Meist ist auf dem dazugehörigen Bild ein schickes, neues Mountainbike zu sehen. Doch bis es so weit ist und das neue Fahrrad endlich in der Garage steht, gibt es die ein oder andere Frage zu beantworten und Entscheidung zu treffen.
Welche Fragen du dir vor dem Kauf eines neuen Fahrrads stellen solltest, welche Entscheidungen du treffen musst und was es zu beachten gibt, das erkläre ich dir in diesem Artikel. Sodass es auch für dich bald heißt: Happy New Bike Day!
Es gibt genau eine grundsätzliche Frage, die du dir vor dem Kauf eines neuen Mountainbikes stellen musst: Was will ich mit dem Fahrrad machen? Erst wenn du dir diese Frage beantwortet hast, kannst du dir weitere Gedanken zu Laufradgröße, Material und Parts machen.
Was will ich mit meinem Mountainbike machen?
Das ist die grundlegende Frage, die du dir als Erstes stellen musst. Jemand, der mit seinem Fahrrad zur Arbeit fahren will und gelegentlich mal eine Tour, hat viel weniger Anforderungen, als jemand, der mit seinem Mountainbike in den Bike-Park möchte.
Damit du an deinem MTB auch Hand anlegen und den Spaß am Schrauben entdecken kannst.
Ich möchte mir ein Mountainbike zulegen. Worauf muss ich achten?
Auch das liest man in den einschlägigen Gruppen der sozialen Medien immer wieder. Meist sammeln sich darunter dann die Kommentare, was der Fragesteller denn mit dem Fahrrad überhaupt machen will.
Bevor du irgendeine Entscheidung treffen kannst, musst du diese Frage tatsächlich zunächst beantworten. Willst du damit zur Arbeit fahren und vielleicht hin und wieder mal Touren über normale Waldwege, hast du viel geringere Anforderungen an dein Mountainbike, als jemand, der in den Bike-Park will, um Sprünge und Drops zu fahren.
Hardtail oder Fully?
Ob Hardtail oder Fully hängt vom Einsatzzweck ab. Ein Besser oder Schlechter gibt es bei dieser Frage nicht. Beide Mountainbike-Typen haben ihre Vor- und Nachteile. Insbesondere das Budget spielt bei dieser Entscheidung aber eine entscheidende Rolle.
Was ist der Unterschied zwischen Hardtail und Fully Mountainbike?
Ein Hardtail ist nur mit einer Federgabel ausgestattet, die über 100 bis 120 Millimeter Federweg verfügt. Der Hinterbau ist gänzlich ungefedert. Am Fully, oder eigentlich Full Suspension Mountainbike, ist ein Dämpfer verbaut, der auch Stöße und Schläge am Hinterrad abfedert.
Das Hardtail
Hardtails sind der Urtyp des Mountainbikes. Dadurch, dass sie nur über eine Federgabel verfügen, sind sie sowohl in Anschaffung als auch in der Wartung deutlich günstiger. Außerdem sind sie leicht und effizient und damit besonders für weite und ausgiebige Touren geeignet.
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- Der 68cm breite Lenker und der stabile Ahead...
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Das Fully
Fullys sind durch den Dämpfer sehr viel komfortabler und geländetauglicher als Hardtails. Wer sich hauptsächlich in gröberem und anspruchsvollem Gelände bewegt, sollte zum vollgefederten Mountainbike greifen. Sie sind allerdings auch in Anschaffung und Wartung deutlich teurer. Auch für ausgedehnte Touren eignen sie sich nur bedingt, da sie auf Schotter und Asphalt träger sind.
Fullys unterteilen sich, je nach vorhandenem Federweg, abermals in unterschiedliche Kategorien:
Kategorie | Federweg hinten und vorne |
Race-/Marathon-Fully | 100 bis 110 mm |
Trailbike | 120 bis 130 mm |
All Mountain | 140 bis 150 mm |
Enduro | 160 bis 180 mm |
Downhill | Bis zu 200 mm |
Wie viel Federweg braucht mein Mountainbike?
Wie viel Federweg du für dein neues Mountainbike wählen solltest, hängt wieder vorrangig davon ab, was und wo du fahren willst. Je anspruchsvoller deine Strecken sind und je weiter und höher deine Sprünge, desto mehr Federweg solltest du wählen.
Solltest du dich für ein Fully entscheiden, stellt sich die Frage nach dem Federweg. Hier kannst du dich an der Tabelle oben gut orientieren. Die Bezeichnungen der einzelnen Kategorien, geben hier schon Aufschluss darüber, wie viel Federweg du für welchen Einsatzzweck benötigst.
Race- und Marathon-Fullys sind auf weitere Strecken und längere Touren ausgelegt und haben deswegen in der Familie der Fullys den geringsten Federweg.
Ein Trailbike will, wie der Name schon sagt, auf den Trail. Sie sind so konzipiert, dass es sich auch noch bequem bergauf treten lässt. Wer also viele Höhenmeter schrubben will, der ist hier genau richtig.
All Mountain Fullys können alles, aber nichts perfekt. Sie sind das Mittelding. Mit ihnen lässt es sich noch gut bergauf treten und auch ausgiebige Touren meisterst du mit ihnen. Sie können aber auch super bergab und bieten den Berg runter eine große Menge an Fahrspaß.
Enduros sind schon sehr deutlich auf die Abfahrt ausgelegt. Durch ihren schon recht großen Federweg, wird das Strampeln bergauf unkomfortabel und anstrengend.
Downhill-Bikes heißen so, weil sie für die Abfahrt gebaut sind. Bergauf machen sie definitiv wenig bis gar keinen Spaß, dafür bergab umso mehr. Weite Sprünge, große Drops… Alles kein Problem mit einem echten Downhiller.
Welche MTB-Laufradgröße benötige ich?
Die gängigsten Laufradgrößen sind 27,5 Zoll und 29 Zoll. Früher hatten fast alle Mountainbikes Laufräder in 26 Zoll. Diese sind heute kaum noch zu bekommen. 27,5 Zoll Laufräder sind wendiger und beschleunigen besser. 29 Zoll ist effizienter und hat ein besseres Überrollverhalten.
Nachdem 26 Zoll Laufräder mittlerweile als veraltet gelten und kaum noch zu finden sind, geht in den letzten Jahren die Tendenz ganz klar zu 29 Zoll Laufrädern.
Sie sind effizienter, was sich insbesondere bei längeren Touren bemerkbar macht. Auch bei Traktion und Laufruhe haben sie Vorteile gegenüber ihren kleineren Kollegen. Hindernisse lassen sich mit ihnen einfacher überwinden, denn je größer das Laufrad, desto kleiner ist proportional das Hindernis.
Dafür sind die etwas kleineren 27,5 Zoll Räder wendiger und spritziger. Besonders in sehr verwinkelten und engen Passagen, kann das ein großer Vorteil sein.
- Farbe: Schwarz
- Marke: DT Swiss
Ein Mullet-Bike vereint zwei unterschiedliche Laufradgrößen. Meist wird am Heck 27,5 Zoll gefahren und an der Front 29 Zoll. In der Theorie sollen so die Vorteile von beiden Laufradgrößen, an einem Mountainbike, vereint werden.
Welche MTB-Rahmengröße ist für mich passend?
Ausschlaggebend für die Rahmengröße, die du für dein Mountainbike wählen solltest, sind vor allem deine Körpergröße und deine Schrittlänge. Die Einteilung zwischen S, M, L und XL variiert je nach Hersteller etwas, daher solltest du dich eher an der Angabe in Zoll orientieren.
Einige Hersteller geben Ihre Rahmengrößen in S, M, L und XL an. Diese Angabe variiert je nach Hersteller etwas. So kann bei einer Marke ein Rahmen in M für dich passend sein und beim nächsten Hersteller bräuchtest du schon L. Um hier Fehlgriffe zu vermeiden, solltest du dich nach der Angabe in Zoll oder Zentimeter richten.
Körpergröße in cm | Schrittlänge in cm | Rahmengröße in cm | Rahmengröße in Zoll |
150 – 155 | 58 – 63 | 33 – 36 | 13 – 14 |
155 – 160 | 61 – 67 | 35 – 38 | 14 – 15 |
160 – 165 | 67 – 70 | 38 – 40 | 15 – 16 |
165 – 170 | 70 – 75 | 40 -43 | 16 -17 |
170 – 175 | 74 – 79 | 42 – 45 | 16,5 – 17,5 |
175 – 180 | 77 – 83 | 44 – 47 | 17,5 – 18,5 |
180 – 185 | 81 – 86 | 46 – 49 | 18 -19 |
185 – 190 | 86 – 91 | 49 -52 | 19 – 20,5 |
190 – 195 | 91 – 98 | 51 – 56 | 20,5 – 22 |
ab 195 | ab 98 | ab 56 | ab 22 |
Aluminium-Rahmen oder Carbon-Rahmen beim Mountainbike?
Welches Rahmenmaterial du für dein Mountainbike wählst, ist eine Frage der persönlichen Vorlieben und des vorhandenen Geldbeutels. Carbon hat gegenüber Aluminium zwar einige Vorteile, für einen Carbon-Rahmen musst du aber auch sehr viel tiefer in die Tasche greifen.
Wie so Vieles, ist auch die Frage nach dem Rahmenmaterial mittlerweile eine Glaubensfrage unter Mountainbikern. Wer das nötige Kleingeld hat, greift gern zu Carbon.
Carbon besitzt bei gleichem Gewicht wie Aluminium, eine höhere Steifigkeit und bei gleicher Steifigkeit, ist es sehr viel leichter. Wer also viel Gewicht darauf legt, dass sein Fahrrad so leicht wie möglich ist, der greift zu Carbon, muss dafür aber auch mehr investieren.
Aluminium ist in der Anschaffung sehr viel günstiger und hat bei vertretbarem Gewicht, eine gute Steifigkeit. Auf punktuellen Druck reagiert es nicht so empfindlich wie Carbon. Wer sein Fahrrad viel mit dem Auto transportieren muss, hat hier bei den Fahrradträgern eine größere Auswahl.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich damals mit einem Carbon-Rahmen ins Mountainbiken gestartet bin. Nach anfänglichen Bedenken würde ich immer wieder Carbon kaufen. Für mich persönlich überwiegt hier einfach der Vorteil des geringeren Gewichts. Mein Mountainbike hat auch schon den ein oder anderen gröberen Abflug hinter sich und hat bisher alles super verkraftet. Die angeblich höhere Empfindlichkeit war zu Anfang auch eine meiner größten Sorgen. Diese hat sich aber schlussendlich zerstreut.
Sollte ich ein E-Mountainbike kaufen?
Ob E-Mountainbike oder nicht, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Mit einem E-Bike bist du schneller auf dem nächsten Trail und bergauf auch deutlich flotter unterwegs. Wer nicht top-fit ist, erreicht mit einem E-Bike auch Spots, an die man sonst nicht gelangen würde.
Die nächste Glaubensfrage und vermutlich diejenige, die als Einzige das Potenzial hat, die Gemüter derartig zu erhitzen, dass Diskussionen regelmäßig völlig ausarten.
E-Biker stehen vielen Vorurteilen gegenüber. Sie sind nicht fit, ist nur eins davon. Doch ob man sein Fahrrad nun am Lift einhängt, oder mit Motorunterstützung den Berg rauf fährt, ist am Ende vermutlich völlig egal.
- AKKU*: Der Akku ist ein 36 Volt voll integrierter...
- MOTOR*: Brose Drive S Mittelmotor 90 Nm mit 4...
- COMPUTER*:Brose Allround Display mit Anzeige für...
- SCHALTUNG*: SRAM Eagle SX 1x12-Gang...
- GRÖSSE/GEWICHT*: 27,5 Zoll Reifen, Rahmenhöhe 44...
Wer sich ein E-Mountainbike zulegt, sollte auf jeden Fall das Gewicht im Blick haben. E-Bikes sind sehr viel schwerer und lassen sich nicht mal so eben eine Treppe hochtragen oder über einen umgestürzten Baum heben.
Ich fahre kein E-Bike und habe bisher auch nicht den Wunsch nach einem verspürt. Mich persönlich schreckt das hohe Gewicht ab. Außerdem strample ich auch gern bergauf und im Zweifelsfall nehme ich einfach den Lift.
Erklärvideo – 5 Tipps, worauf man beim Mountainbike-Kauf achten sollte.
Schau dir gern alternativ das Erklärvideo zum Thema „MTB-Kauf“ vom Kanal vit:bikes an. Hier wird erneut erklärt, worauf man vor dem Bikekauf achten sollte.
Fazit – Worauf muss ich beim Kauf eines Mountainbikes achten?
Grundsätzlich gilt beim Mountainbike: je hochwertiger die Parts, desto teurer auch das Fahrrad. Zudem gibt es vor dem Kauf einige grundlegende Entscheidungen zu treffen und man sollte sich schon recht sicher sein, was man mit seinem Fahrrad dann machen will.
Ich hoffe, ich konnte mit diesem Artikel ein bisschen Licht in den Dschungel der Angebote bringen und einige Bezeichnungen klären, die beim Kauf wichtig sind.
Lass mir gern einen Kommentar da, für welches Mountainbike du dich entschieden hast.
Viele Grüße und Ride On!
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